Chitarrone & Theorbo: Alles über Das Faszinierende Instrument!
Haben Sie sich jemals gefragt, welches Instrument die tiefen, resonierenden Bässe der italienischen Barockmusik lieferte? Die Antwort liegt oft in der Chitarrone, auch bekannt als Theorbe – ein Instrument von beeindruckender Größe und klanglicher Tiefe.
Die Chitarrone, ein Mitglied der Lautenfamilie, erfreute sich im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert großer Beliebtheit, insbesondere in Italien. Ihre Entwicklung ist eng mit dem Bedürfnis nach einem tiefer klingenden Bassinstrument verbunden, das in der Lage war, Sängern und Ensembles einen satten harmonischen Unterbau zu bieten. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Basslaute mit einer verlängerten Mensur, was ihr ein charakteristisches Aussehen mit ihrem langen Hals und den doppelten Wirbelkästen verleiht. Diese Konstruktion ermöglichte es, längere Basssaiten zu verwenden, die tiefe, resonierende Töne erzeugten, die in der damaligen Musik sehr gefragt waren. Das Instrument wurde oft zur Begleitung von Gesangssolisten eingesetzt, wobei sein warmer, leicht bitterer Klang eine angenehme Ergänzung zur menschlichen Stimme darstellte. Es fand aber auch Verwendung in größeren Ensembles und Orchestern, wo es zur klanglichen Fülle beitrug.
Bereich | Information |
---|---|
Name | Variiert je nach Quelle und Kontext (Chitarrone, Theorbe, Liuto Attiorbato) |
Herkunft | Italien, spätes 16. Jahrhundert |
Beruf | Musikinstrument (Basslaute) |
Instrumentenfamilie | Laute |
Merkmale | Langer Hals, oft doppelter Wirbelkasten, tiefe Basssaiten |
Verwendung | Begleitung von Gesang, Ensemblespiel im Barock |
Bekannte Komponisten | Verschiedene, darunter Komponisten von Vokalmusik des Frühbarock |
Referenz | Early Music America |
Obwohl die Begriffe Chitarrone und Theorbe oft synonym verwendet werden, gibt es feine Unterschiede, die zu beachten sind. Einige Quellen unterscheiden die beiden Instrumente anhand ihrer Stimmung und der Anzahl der Diapasons (Basssaiten, die nicht über das Griffbrett geführt werden). Im Allgemeinen wird die Theorbe als eine Variante der Chitarrone mit weniger Diapasons und einer leicht abweichenden Stimmung angesehen. Die Verwirrung rührt daher, dass die Begriffe im Laufe der Zeit oft austauschbar verwendet wurden, und selbst moderne Musikwissenschaftler keine vollständige Einigkeit darüber erzielt haben, wie die beiden Instrumente genau voneinander abzugrenzen sind. Die "New Grove Dictionary of Musical Instruments" beispielsweise führt separate Einträge für beide, ohne sie jedoch explizit als Synonyme zu bezeichnen. Smith (2002) und O'Dette (1994) hingegen verwenden sie in ihren Arbeiten austauschbar, was die Debatte weiter anheizt.
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Die Konstruktion der Chitarrone ist bemerkenswert. Viele Instrumente, die von Matteo Sellas in den 1630er Jahren gefertigt wurden, scheinen die richtigen Proportionen für einen Liuto Attiorbato zu haben, eine weitere Bezeichnung, die oft im Zusammenhang mit Chitarrone und Theorbe auftaucht. Die tiefsten Basssaiten dieser Instrumente wurden manchmal zu einem zweiten Wirbelkasten auf einer Halsverlängerung geführt, ein Design, das dem der Theorbe oder Chitarrone sehr ähnlich ist. Diese Halsverlängerung war entscheidend für die Erzeugung eines klaren und anhaltenden Klangs der tiefen Basssaiten. Die hohen (kurzen) Saiten haben ihr eigenes Griffbrett mit Bünden und werden wie die einer modernen Gitarre gegriffen.
Die Chitarrone spielte eine wichtige Rolle in der Vokalmusik des Frühbarock. Komponisten wie Giulio Caccini und Jacopo Peri schrieben speziell für das Instrument und erkannten sein Potenzial zur Bereicherung der harmonischen Textur und zur Unterstützung der Gesangslinie. Die Chitarrone wurde oft zusammen mit anderen Instrumenten wie dem Clavicembalo eingesetzt, um eine reichhaltige und abwechslungsreiche Klanglandschaft zu schaffen. Die Kombination aus dem leicht bitteren Timbre der Chitarrone und den klaren Tönen des Clavicembalo muss für das Ohr des Zuhörers sehr angenehm gewesen sein.
Ein interessanter Aspekt der Geschichte der Theorbe ist ihre Einführung in England. Während das Instrument in Italien entwickelt wurde und dort seine Blütezeit erlebte, dauerte es einige Zeit, bis es sich in England durchsetzte. Laut Dr. Plume brachte Inigo Jones die Theorbe um 1605 nach England. Ein weiterer Hinweis auf die späte Einführung des Instruments in England findet sich in Definitionen aus dem frühen 17. Jahrhundert. Eine Definition aus dem Jahr 1611 beschreibt die Theorbe als "ein Musikinstrument, das blinde Männer spielen". Diese Beschreibung deutet darauf hin, dass das Instrument zu dieser Zeit in England noch weitgehend unbekannt war. 1610 kam Angelo Notari nach England und veröffentlichte ein Liederbuch "con la...", was darauf hindeutet, dass sich das Instrument allmählich etablierte.
Die Chitarrone erlebte im 17. Jahrhundert eine Blütezeit und wurde von einer Vielzahl von Komponisten und Interpreten eingesetzt. Eines der bekanntesten Werke für das Instrument ist das "Libro Quarto d'Intavolatura di Chitarone" von Giovanni Girolamo Kapsberger, das 1640 in Rom veröffentlicht wurde. Dieses Buch enthält eine Sammlung von Stücken, die die klanglichen Möglichkeiten des Instruments voll ausschöpfen und seine Vielseitigkeit als Begleitinstrument und Soloinstrument demonstrieren.
Die Chitarrone war im Vergleich zu anderen Lauteninstrumenten ihrer Zeit relativ groß. Sie hatte eine Länge von etwa 6 Fuß (weniger als 2 Meter) und einen normalen Lautenkorpus. Die Saiten der Chitarrone bestanden in der Regel aus Darm und waren in sechs bis acht Chören angeordnet. Die Stimmung der Chitarrone variierte je nach Region und Epoche, aber im Allgemeinen waren die tiefsten Saiten auf tiefe Basstöne gestimmt, während die höheren Saiten auf höhere Tonlagen gestimmt waren.
Auch in anderen europäischen Ländern fand die Chitarrone Anklang. In Frankreich wurde ein sehr spezielles Instrument entwickelt, das sich von der italienischen Chitarrone unterschied. In Italien hingegen wurde die Theorbe als "Chitarrone" bezeichnet, ohne dass es wesentliche Änderungen an der Bauweise des Instruments gab. Diese regionalen Unterschiede trugen zur Vielfalt der Lauteninstrumente im Barock bei.
Die Chitarrone ist eng mit anderen Zupfinstrumenten verwandt, darunter die Laute, die Mandoline, die Gitarre, die Domra und die Bandura. Alle diese Instrumente haben gemeinsam, dass sie ihren Klang durch die Vibration von Saiten erzeugen. Der Name "Chitarrone" leitet sich vom griechischen Wort "Kithara" ab, was "Lyra" bedeutet. Wie die antike griechische Lyra wurde die Chitarrone hauptsächlich zur Begleitung von Gesangssolisten eingesetzt.
Das Chitarrone, auch als Theorbe bekannt, ist ein großes Zupfinstrument aus der Familie der Lauten. Es wurde im späten 16. Jahrhundert in Italien entwickelt und war besonders in der Barockzeit beliebt. Lucas Harris, ein anerkannter Theorbist, demonstriert die einzigartigen Eigenschaften der Theorbe und zeigt, wie das Instrument am häufigsten in der Renaissance- und Barockmusik eingesetzt wird.
Die Rolle der Chitarrone in den frühesten Orchestern ist ebenfalls erwähnenswert. Wie bereits erwähnt, wurde sie in Italien im 16. Jahrhundert zusammen mit dem Clavicembalo und anderen Instrumenten zur Begleitung der Stimme eingesetzt und bildete so eine Band, deren nussiger, leicht bitterer Klang sehr angenehm gewesen sein muss.
Trotz ihrer Beliebtheit im 17. Jahrhundert geriet die Chitarrone im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde sie nur noch selten gespielt, und viele Exemplare des Instruments gingen verloren oder wurden umgebaut. Erst im 20. Jahrhundert, mit dem Aufkommen der Alten Musik Bewegung, erlebte die Chitarrone eine Wiedergeburt. Heute wird sie von einer wachsenden Zahl von Musikern gespielt, die sich für die authentische Aufführung von Barockmusik interessieren. Durch die sorgfältige Rekonstruktion historischer Instrumente und die Erforschung historischer Aufführungspraktiken tragen diese Musiker dazu bei, die reiche Klangwelt des Barock wieder zum Leben zu erwecken.
Die Länge der tiefen Saiten erklärt die Länge des Halses der Chitarrone. Das Instrument ist Theorbe (Chitarrone), Modell Magno Dieffopruchar 1608, Venezia (Royal College of Music No.26), hergestellt von Timo Kontio 2003. Ein Video dazu findet sich auf YouTube und Vimeo (28.3.2013).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Chitarrone ein faszinierendes Instrument ist, dessen Geschichte eng mit der Entwicklung der Barockmusik verbunden ist. Ihre einzigartige Konstruktion, ihr warmer Klang und ihre Vielseitigkeit als Begleit- und Soloinstrument machen sie zu einem wichtigen Bestandteil des musikalischen Erbes dieser Epoche. Obwohl die genaue Unterscheidung zwischen Chitarrone und Theorbe nach wie vor Gegenstand der Debatte ist, steht außer Frage, dass beide Instrumente eine wichtige Rolle in der Musikgeschichte gespielt haben. Durch die Bemühungen moderner Musiker und Musikwissenschaftler wird die Chitarrone weiterhin gespielt, studiert und geschätzt, wodurch sichergestellt wird, dass ihr einzigartiger Klang auch zukünftige Generationen begeistern wird.



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